Spätestens seit meine Lieblingshumoristin Hazel Brugger die deutschsprachige Comedy-Szene aufgemischt hat ist es offiziell: Schweizer*innen haben Herz und Humor! Haben mir meine österreichischen Freund*innen immer schon nachgesagt, und nach einigen Schmähs bin ich mir auch sicher: Sie haben es tatsächlich so gemeint! Generell ist es erfrischend als „Außenseiterin“ mit „Insider-Know-How“ überraschen zu können. Der Blick von außen hat es mir oft erlaubt mit dem gebotenen Abstand Dinge zu betrachten, die einem verborgen bleiben, „wenn man mittendrin steckt.“

 

So ist es mir beruflich als auch privat eine zweite Haut geworden, Dinge zu erkennen, zu bennen und nachzubohren, wo die Quelle des Gegenübers zu versickern droht. Die Strategie, die ein gegenseitiges Verständnis ermöglicht ist einfach in der Theorie, denn Zuhören ist eine menschliche Eigenschaft. Doch es erfordert immer wieder eine Bewusstmachung dessen, was den oder die andere/n bewegt, motiviert, oder gar verunsichert, möchte man erfolgreich zusammenarbeiten, ja zusammen leben!

 

Diese gruppendynamischen Prozesse zu verstehen, den Menschen Raum zu geben, um ihre Belange, Wünsche und Bedenken äußern zu können, ist Führungssache. Ich verstehe mich als neutrale Instanz, die Ihre Erfahrungen als Führungskraft und Prokuristin für ihre Klient*innen nutzt, um den Blick von außen für sie nutzbar zu machen. Klar muss man bei seiner Arbeit diskret den Finger auf die Wunden legen, damit ein Heilungsprozess in Gang kommen kann, aber dabei lege ich Wert darauf, diese nicht noch weiter aufzureißen! Das klare Benennen von Defiziten in der Organisation und Struktur eines Unternehmens oder eines Teams gehört für mich selbstverständlich genauso zum erfolgreichen Arbeiten, wie das Eingehen auf jede/n Einzelne/n und dessen oder deren Belange.

 

Am Ende des Tages bekommen meine Auftrageber*innen einen Weg gezeigt, wie die Entfaltung von Potenzialen funktionieren kann. Dass dabei Reibung entsteht darf erwartet werden, schließlich geht es in meiner Arbeit um Selbstwirksamkeit. Da ist es an der Tagesordnung die Lauten leiser und die Leisen lauter werden zu lassen. Wenn am Ende von Tagungen, Workshops oder Meetings ein Chor von gehörten Stimmen eine Melodie formt, hat die gesamte Körperschaft Ihres Teams gewonnen!